Der Baumanager Mischa Meile ist der SVP-Kandidat für den Gemeinderat
Ein Foto von Winston Churchill hängt in Mischa Meiles Büro. Dieser britische Staatsmann interessiert ihn seit langem. Nun will Meile selbst in die Politik, die Unternehmerseite im Gemeinderat ...
Der Baumanager Mischa Meile ist der SVP-Kandidat für den Gemeinderat
Ein Foto von Winston Churchill hängt in Mischa Meiles Büro. Dieser britische Staatsmann interessiert ihn seit langem. Nun will Meile selbst in die Politik, die Unternehmerseite im Gemeinderat einbringen.
Die Frage, ob er ein politisches Vorbild habe, beantwortet Mischa Meile mit einem klaren «Ja». Er zeigt auf das Foto an der Wand: Winston Churchill, aufgenommen 1946 in Zürich. Zehn Biografien habe er über den britischen Staatsmann gelesen, sagt Meile. «Mir gefällt Churchills unabhängiges Auftreten, politisch ist er weder eindeutig links noch eindeutig rechts einzuordnen.» Für Meile selbst allerdings war klar, dass er für die SVP in den Wahlkampf ziehen wird, wenn er für den Birmenstorfer Gemeinderat kandidiert, so wie schon sein Grossvater, der im Zürcher Gemeinderat für die SVP, damals noch Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei politisierte. Er gehöre aber keineswegs zum rechten Flügel, bewege sich eher in der Parteimitte, sagt Meile.
Seit Jahren ist Mischa Meile Mitglied der Birmenstorfer SVP. Diese hatte ihn bereits vor zehn Jahren angefragt, ob ihn eine Gemeinderats-Kandidatur interessiere. «Damals passte es nicht», sagt der 53-Jährige. Als an der letzten Generalversammlung im «Adler» aber erneut Kandidierende für den Gemeinderat und die Finanzkommission gesucht wurden, meldete er sich.
«Nur meckern wollte ich nicht»
«Nur meckern und die Faust im Sack machen, wollte ich nicht», erklärt der selbstständige Unternehmer, der mit seinem Geschäft «Meile Baumanagement» im Bereich Architektur, Baumanagement und Verwaltung tätig ist. Stattdessen will Meile etwas bewegen, die Unternehmerseite in die Gemeindepolitik einbringen: «Im aktuellen Gemeinderat fehlt mir das wirtschaftliche Denken.»
Der Vater von zwei erwachsenen Söhnen fragt sich, lebt man in Birmenstorf nicht auf zu grossem Fuss? «Warum gibt es so viele Kostenüberschreitungen bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand? Und wie kann es gelingen, ein Projekt umzusetzen ohne die Reserven anzutasten – oder gar den Steuerfuss zu erhöhen», fragt er. Meile interessiert sich vor allem für einen haushälterischen Umgang mit den Finanzen. Vakant ist aufgrund von Marcel Zehnders Verzicht auf eine Wiederwahl das Ressort Bildung. Meile müsste sich aber, genauso wie in das Ressort Gesundheit und Soziales in diesen Bereich einarbeiten. «Am ehesten würde mir wohl das Ressort Bau und Umwelt liegen, von Berufes wegen», sagt Meile. Ihm sei aber bewusst, dass gerade diese Abteilung aufgrund von Interessenskonflikten nicht zur Diskussion steht. Grundsätzlich interessiere ihn jedes Ressort, erklärt er. «Ich bin offen für einen der fünf Bereiche».
«Dort drüben muss man wohnen»
Geboren ist Mischa Meile in Zürich. Als Dreijähriger zog er mit seiner Familie nach Birrhard. Im kleinen Dorf hatte er die Gemeinde Birmenstorf auf der anderen Seite der Reuss stets im Blickfeld. Damals soll sein Vater zu ihm gesagt haben: «Dort drüben muss man wohnen, dort ist es sonnig und gesund.» Und so ist er vor über 30 Jahren nach Birmenstorf gekommen. Heute sagt Mischa Meile: «Birmenstorf ist für mich mehr als nur ein Wohnort – es ist mein Dorf.» Hier hat er mit seiner Frau, von der er inzwischen getrennt ist, die beiden Söhne gross gezogen. Hier hat er an der Mellingerstrasse sein Büro und kennt die Menschen.
Dennoch ist eine Verbundenheit mit der Stadt Zürich geblieben. Meile ist Mitglied bei der Zürcher «Zunft zum Weggen», bei der schon sein Grossvater Zunftmeister war. Als Eishockey-Fan besucht er ausserdem regelmässig die Spiele des ZSC und ist auch Besitzer einer Saisonkarte.
Heidi Hess
Zwei für einen Sitz
In Birmenstorf interessieren sich zwei Kandidaten für den frei werdenden Sitz von Marcel Zehnder im Gemeinderat: Ukë Balaj (Mitte), der am 5. September im «Reussbote» porträtiert wurde, und Mischa Meile (SVP), den wir heute vorstellen.