Rudern: Olivia Nacht rudert neu im Doppelvierer und ist bereits für die EM in Bulgarien selektioniert
Da es an den nächsten Olympischen Spielen, 2028 in Los Angeles, keine Leichtgewichts-Kategorie mehr geben wird, hat sich die Mägenwilerin für die ...
Rudern: Olivia Nacht rudert neu im Doppelvierer und ist bereits für die EM in Bulgarien selektioniert
Da es an den nächsten Olympischen Spielen, 2028 in Los Angeles, keine Leichtgewichts-Kategorie mehr geben wird, hat sich die Mägenwilerin für die offene Kategorie entschieden.
◆ Olivia Nacht, Sie rudern neu im Doppelvierer, in der offenen Gewichtsklasse. Welches sind die grössten Unterschiede zu früher, als Sie als Leichtgewicht im Skiff und im Doppelzweier unterwegs waren?
Zuerst einmal bewegt sich das Grossboot natürlich anders, deshalb braucht es auch eine andere muskuläre Ansteuerung. Es geht alles ein wenig schneller, man ist auch schneller unterwegs. Und dann spielt natürlich das Gewicht keine so grosse Rolle mehr – ich kann nach einem Wettkampf zum Beispiel ohne viele Gedanken die Reserven auffüllen, mich um die Regeneration kümmern. Auch die Kommunikation ist anders, weil jetzt vier in einem Boot sitzen. Ich kann Entscheidungen nicht mehr wie früher allein oder mit einer Kollegin fällen. Zum Glück sind die drei Frauen, mit denen ich rudere, sehr gute Freundinnen. Es macht viel Spass, in diesem Boot zu rudern. Man ist schneller, die Dynamik ist eine andere. Und das Rudern ist so eher ein Teamsport.
◆ Wie kommt so ein Vierer zustande? Zuerst einmal rudert man Trials, also interne Ausscheidungen. Die fanden Anfang Mai statt, sowohl im Einer als auch im Zweier. Wir hatten verschiedene Doppelzweier am Start, ruderten also in unterschiedlichen Kombinationen. Man will herausfinden, wer am schnellsten ist und welche Kombinationen am besten funktionieren. Doch kein Duo war deutlich schneller als die anderen. Deshalb hat unser Headcoach, Alexis Besan- çon, beschlossen, die vier stärksten zusammenzunehmen und uns dann als Doppelvierer an die EM in Bulgarien zu schicken.
◆ Wie sind Ihre Erwartungen an die EM?
Zum einen sind sie schon hoch, weil die Schweiz in den vergangenen Jahren starke Doppelvierer-Resultate zeigen konnte. Zum anderen versuche ich, keine allzu grossen Erwartungen zu haben, weil wir eine neue Crew sind und es mein erster Wettkampf in der offenen Gewichtsklasse ist. Es ist schon ein anderes Rudern. Die Stimmung im Team ist sehr gut, das hat auch mit dem neuen Trainer zu tun. Ich freue mich sehr auf die Standortbestimmung.
Susanne Loacker
Die Ruder-EM findet vom 28. Mai bis am 1. Juni in Plowdiw (Bulgarien) statt.