Die Gmeind am vergangenen Freitag verlief ohne grosse Diskussionen – aber nicht ohne Emotionen
Die 176 Stimmberechtigten genehmigten fast alle Traktanden einstimmig. Gegenstimmen gab es nur beim Kredit für die Sanierung des Schulcampus’ Leematten. Hier ging es ...
Die Gmeind am vergangenen Freitag verlief ohne grosse Diskussionen – aber nicht ohne Emotionen
Die 176 Stimmberechtigten genehmigten fast alle Traktanden einstimmig. Gegenstimmen gab es nur beim Kredit für die Sanierung des Schulcampus’ Leematten. Hier ging es schliesslich um 5,28 Millionen Franken.
Die letzte Gemeindeversammlung von Peter Huber, dessen Nachfolge im Januar Simone Bertschi antritt, verlief ohne Turbulenzen. Sowohl das Protokoll der Sommer-Gmeind als auch das neue Gebührenreglement für die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal wurden einstimmig von den Anwesenden genehmigt. Nach Stetten ist Fislisbach damit die zweite der zehn Vertragsgemeinden, die dem Repol-Reglement zustimmt. Auch für Gemeinderat Andreas Sommer, der für die neue Amtsperiode nicht mehr angetreten war, war es die letzte Gmeind. Zum Abschluss hatte er aber nochmals ein wichtiges Geschäft zu vertreten. Der Schulcampus Leematten soll von 2026 und 2031 etappenweise saniert werden (der «Reussbote» berichtete).
Für die Sanierung sollte an der Gmeind ein Kredit in Höhe von 5,28 Millionen Franken genehmigt werden. Inputs aus der Infoveranstaltung vom Oktober würden ebenfalls in die Planung einfliessen, erklärte Sommer. So werde man die Beschattung der Turnhalle, die sich im Sommer stark aufheize, auf mehrfachen Wunsch vorziehen. Auch der am Infoanlass angeregte Treppenlift für das Gebäude Leematten I werde geprüft. «Wir haben eine sehr gute Bausubstanz bei diesen in die Jahre gekommenen Gebäuden», sagte Sommer in seinen Erläuterungen. Hier hakte Votant Jan Züllig in der anschliessenden Fragerunde nach. Ob die Gebäude denn auf Schadstoffe wie Asbest geprüft worden seien, wollte er wissen. Man habe die Untersuchung zurückgestellt, bis man wisse, was im Detail gemacht werden müsse, antwortete einer der beauftragten Planer. Züllig empfahl daraufhin zuerst einige Tausend Franken für ein Gutachten auszugeben, bevor man fünf Millionen in die Hand nehme. «In ein sinkendes Schiff investieren, will ich nicht», schloss er und erhielt dafür Applaus. Peter Huber versprach, man werde dem nachgehen, liess aber trotzdem abstimmen. Mit grossem Mehr, jedoch 26 Gegenstimmen wurde der Kredit schliesslich gesprochen. Einstimmig und ohne Wortmeldung genehmigt wurde dagegen das Budget 2026. Dies obwohl bei unveränderten Steuerfuss von 109 Prozent immerhin ein Minus von rund 83 000 Franken bleibt. Gemeinderat Rony Füglistaller rechnete ausserdem vor, dass die Pro-Kopf-Verschuldung von jetzt unter 1000 Franken ohne Änderung des Steuerfusses in den kommenden Jahren wohl nicht unter 3000 Franken gehalten werden könne.
Spuren in der Gemeinde hinterlassen
Emotional wurde es zum Schluss. Zahlreiche, teils über Jahrzehnte tätige, Kommissionsmitglieder wurden in Gruppen verabschiedet. Auch die abtretenden Behördenmitglieder wurden gebührend gewürdigt. Nicht weniger als 16 Geschäfte habe Andreas Sommer an zehn Gemeindeversammlungen vertreten, zählte Peter Huber in seiner Laudatio auf, darunter der kürzlich eingeweiht Holzmodulbau. Seine «sehr dezidierten und klaren Worte» werde man an den Gemeinderatssitzungen vermissen. «Er war immer mit viel Herzblut dabei», lobte Frau Vizeammann Simone Bertschi im Anschluss Peter Huber. Dieser habe Spuren während seinen zwölf Jahren im Gemeinderat und acht Jahren als Gemeindeammann hinterlassen. Auch Krisen wie Corona oder die Auswirkungen des Ukrainekriegs habe er erfolgreich bewältigt. Huber zeigte sich gerührt und dankte der «tollen Verwaltung und Geschäftsleitung» sowie der Bevölkerung für das Vertrauen. «Man muss aufhören, wenn es am schönsten ist», schloss er.
Michael Lux