Fischers Frust und Oliveiras erstes Podest
03.06.2025 SportFrust und Jubel bei den Pitbike-Rennen um die Schweizer-Meisterschaft für das Mellinger «MD Performance Team»
«So ein Schei...benkleister!» Der Frust sitzt tief. Dennis Fischer fährt in Schongau um den Sieg. Aber am Ende schiebt er seine Maschine zu Fuss ins ...
Frust und Jubel bei den Pitbike-Rennen um die Schweizer-Meisterschaft für das Mellinger «MD Performance Team»
«So ein Schei...benkleister!» Der Frust sitzt tief. Dennis Fischer fährt in Schongau um den Sieg. Aber am Ende schiebt er seine Maschine zu Fuss ins Ziel. Die Kette war gerissen, nachdem er zuvor gerammt worden war. Statt Sieg gabs nur Rang 12. Dennoch: Fischer hat noch immer Titelchancen.
Fischers Gesichtsausdruck (Foto) sagt alles, nachdem er seine Maschine in der brütenden Hitze um den halben Parcours geschoben hatte und tatenlos zusehen musste, wie die Konkurrenz die Siegpunkte abräumte. «Habt ihr das gesehen»? fragt Fischer nach dem Rennen in die Runde. «Ich hatte eine echt gute Pace.» Und dann das. In Führung liegend fiel die Kette vom Zahnkranz. Fischer konnte den Schaden zwar beheben. Aber der Rückstand war zu gross. Mit der Wut im Bauch hetzte er hinter den nun führenden Abt und Strebel her. Dabei zeigte der 43-Jährige, dass er durchaus das Zeug zum Sieg hätte. Doch die ganze Aufholjagd war umsonst. Nach einem Crash und einem Kettenriss musste der Vizemeister und vormalige Schweizermeister das Handtuch werfen. Die Analyse ergab hinterher, dass die Kette nach dem Angriff eines hinter ihm fahrenden Mitbewerbers sichtbaren Schaden genommen hatte. Offenbar hat der Gegner den Bremspunkt verpasst und so den Crash herbeigeführt. Dabei muss die Fussraste der gegnerischen Maschine bei der Kette kurz eingehakt haben. Der Rest war Frust pur. Und ein 12. Rang, der noch mickrige 11 Punkte (anstatt 25 für den Sieg) einbrachte. Weil Fischer im ersten Lauf hinter Marco Abt, der beide Läufe für sich entschied, einen 2. Rang einfuhr, sammelte er immerhin in der Tageswertung noch 33 Zähler.
Auf die Details kommt es an
Dass es mehr hätten sein können, bewies Fischer im abschliessenden dritten Lauf, der allerdings nicht zur Schweizer-Meisterschaft zählte. Nachdem der einstige «Schrauber», Andras «Chälli» Keller, der als Zuschauer vor Ort war, seine Kompetenzen eingebracht und eine neue Kette mit der richtigen Spannung aufgezogen hatte, fuhr Fischer souverän zum Sieg. Damit holte er sich wenigstens den Tagessieg, der ihm aber ausser einem schönen Pokal, keine Punkte einbrachte. Im Vergleich mit der direkten Konkurrenz scheint das Team von Martin Wernli in Sachen technischer Kompetenz noch etwas Luft nach oben zu haben. Auf diesem Niveau kommt es auf jedes kleine Detail an.
Einen guten Tag erwischt hatte Christian Strebel aus Birrhard. Er fuhr in beiden Läufen auf den 3. Rang und bleibt somit im Rennen um die Meisterschaft in einer guten Ausgangsposition. Er liegt knapp vor Fischer auf Rang zwei.
Überraschender Luis Miguel Oliveira
Gut gestartet ist in Schongau auch Beni Wehrli, der hinter Teamkollege Luis Miguel Oliveira auf den 5. Platz fuhr. Im zweiten Lauf musste auch Wehrli Federn lassen. Nach einem Sturz reichte es nur noch zu Rang 11. Der Aufsteiger des Tages war aber zweifellos Luis Miguel Oliveira, der sein erstes offizielles Rennen im Dress des Mellinger Teams fuhr. Der 27-jährige Portugiese weilte zuletzt in Portugal in den Ferien, wo er beste Trainingsbedingungen zur Verfügung hatte. Das Training scheint sich gelohnt zu haben. Er wird von Lauf zu Lauf schneller und scheint noch erhebliches Potential zu haben. Er sprang für Dennis Fischer in die Bresche und holte sich im zweiten Lauf den ersten Podestplatz seiner Karriere. Damit sieht die aktuelle Zwischenwertung in der Meisterschaft wie folgt aus.
Die Tabelle nach 6 von 16 Läufen
1. Marco Abt 139 Pt.
2. Christian Strebel 110
3. Dennis Fischer (MD) 104
4. Luis Miguel Oliveira (MD) 89
5. Christof Rösli 83
6. Beni Wehrli (MD) 77
Das heisst, das Team MD-Performance aus Mellingen hat gleich drei Fahrer in den ersten sechs platziert. In der Juniorklasse (125 Kubik) liegt Sämi Mettler nach durchzogenen Läufen in Schongau auf Rang 4, punktgleich mit dem drittklassierten Flurin Sutter.
Beat Gomes