Am Infoanlass der Gemeinde wurde auch über die Sanierung der Birmenstorferstrasse diskutiert
Vor allem die geplante Vortrittsänderung am Knoten Rütihof sorgte bei den Anwesenden für Skepsis. Während die Planer auf Entschleunigung hoffen, befürchten manche  ...
Am Infoanlass der Gemeinde wurde auch über die Sanierung der Birmenstorferstrasse diskutiert
Vor allem die geplante Vortrittsänderung am Knoten Rütihof sorgte bei den Anwesenden für Skepsis. Während die Planer auf Entschleunigung hoffen, befürchten manche erst Recht ein Verkehrschaos.
Gemeinderat Christoph Schott informierte am Infoanlass über diverse Bauprojekte – darunter die schon seit langem geplante Sanierung der Birmenstorferstrasse durch den Kanton, für die das Landerwerbsverfahren möglichst noch im 2025 oder Anfang 2026 abgeschlossen sein soll. Die Kantonsstrasse zwischen Birmenstorf und Fislisbach stammt aus den Jahren 1977 bis 1988 und hat die Lebenserwartung von 25 Jahren längst überschritten. Beim Knoten Sommerhalde werden darüber hinaus zu Spitzenzeiten immer wieder Staus beobachtet. Zudem handelt es sich um einen Unfallschwerpunkt. Am Knoten Sommerhalde ist daher im Zuge der Sanierung der Bau eines Kreisels geplant. Am Knoten Rütihof/Fislisbach ist ausserdem eine Vortrittsänderung vorgesehen, wie Christoph Schott nochmals erläuterte. Der Vortritt der Birmenstorferstrasse, die von Fislisbach Richtung Sommerhalde abbiegt, soll aufgehoben werden und in «kein Vortritt» abgeändert werden. Stattdessen gilt der Vortritt künftig Richtung Rütihof und Mellingen. «Auch wenn es keine Umfahrung ist, wollen wir der Birchstrasse den Vortritt geben», so Schott. Der Hintergedanke sei nicht, die Fislisbacher einzuschneiden, betonte er. Stattdessen sei die Hoffnung, dass alle die ausserhalb unterwegs seien, erst gar nicht über die Birmenstorferstrasse ins Dorf fahren würden. «Der Automobilist sucht sich immer den einfachsten Weg», so Schott.
«Das gibt ein riesiges Puff»
Ob das Projekt denn noch einmal vor die Gemeindeversammlung komme, wollte ein Zuhörer im Anschluss wissen. Schott verneinte dies. Das Projekt sei schon seit Längerem am Laufen und sei bereits einmal öffentlich aufgelegen. «Ich fahre jeden Tag Richtung Rütihof», erklärte eine Frau aus dem Publikum. «Genau die, welche Richtung Mellingen fahren, fahren extrem schnell. Ich weiss nicht, ob das Sinn macht», so ihre Zweifel. «Wir erhoffen uns durch die ‹Kein Vortritt›-Regelung eine Entschleunigung in die Kurvensituation zu bringen», entgegnete der Gemeinderat. An der Kreuzung gebe es aktuell zudem oft unklare Verkehrsverhältnisse. Andere befürchteten durch die Neuregelung mehr Stau und Verkehr. «Wir haben an der Birmenstorferstrasse jetzt schon Probleme am Morgen und am Abend», so eine Wortmeldung. «Das gibt ein riesiges Puff.» «Das ist unattraktiv für Fislisbach. Das wird mehr Stau geben», so eine weitere Stimme. Schott verwies auf die Erklärungen der Experten. Diese seien überwiegend der Ansicht, dass die neue Signalisierung eine Entschleunigung bringen würde und dass man so diejenigen, die nicht unbedingt ins Dorf fahren müssten, umleiten könne. Man werde es sehen, schloss Schott die Debatte. Falls die Erfahrung zeige, dass die Anpassungen nicht den gewünschten Effekt bringen würden, werde man noch einmal auf den Kanton zugehen, so Schott, der auch einen Ausblick auf den Baubeginn gab. Wenn das Landerwerbsverfahren wie geplant läuft, könnte mit den Bauarbeiten noch im Jahr 2027 begonnen werden.
Michael Lux