Niederwil: Geplantes Gemeindehaus-Projekt kann nun umgesetzt werden
30.09.2025 NiederwilDas Referendum, das verlangte, den Kultursaal im Erdgeschoss zu realisieren, ist abgelehnt worden
Die Gemeinde Niederwil kann das neue Gemeindehaus so bauen, wie es das Stimmvolk an der Sommer-Gmeind abgesegnet hatte. Das Referendum wurde am Sonntag mit 600 Nein- zu 399 Ja-Stimmen ...
Das Referendum, das verlangte, den Kultursaal im Erdgeschoss zu realisieren, ist abgelehnt worden
Die Gemeinde Niederwil kann das neue Gemeindehaus so bauen, wie es das Stimmvolk an der Sommer-Gmeind abgesegnet hatte. Das Referendum wurde am Sonntag mit 600 Nein- zu 399 Ja-Stimmen deutlich abgelehnt.
Die Niederwiler haben das Referendum für die zweite Projektvariante abgelehnt. Sie sprachen sich damit gegen die im Referendum gewünschte Platzierung des Kultursaales im Erdgeschoss und für das ursprüngliche Projekt im Dachgeschoss aus. Das Referendumskomitee zeigt sich nach dem Abstimmungsresultat enttäuscht. «Wir haben fair und mit Fakten unser Referendum begründet, aber wir wussten, dass es im Dorf Gegenwind gibt», sagt Jolanda Schmid, Mitglied des Referendumskomitees. Der Entscheid der Stimmbevölkerung müsse so respektiert werden. «Wir freuen uns trotzdem, dass so viele Niederwilerinnen und Niederwiler das Referendum unterstützt haben und danken allen dafür», sagt sie. Wichtig sei, dass einander immer mit Respekt und Anstand begegnet werde. Der positive Effekt des Referendums sei, dass im Dorf noch nie so viel über kulturelle Infrastrukturen gesprochen wurde. Und das sei immer positiv. In der Zukunft wünsche sich das Referendumskomitee, dass bei grösseren Projekten alle Interessengruppen früher miteingebunden werden – und nicht nur die Bibliothek und der Musikverein.
Halbes Jahr Verzögerung
«Der Gemeinderat ist froh, dass nun ein Entscheid der Stimmbevölkerung vorliegt und wir mit der Umsetzung des Gemeindehausprojekts weitermachen und es umsetzen können», sagt Gemeindeammann Norbert Ender auf Anfrage. Geplant sei ursprünglich gewesen, den Baukredit an der Sommer-Gmeind 2026 vorzubringen. Durch das Referendum habe sich nun eine Verzögerung von einem halben Jahr ergeben. Deshalb werde der Gemeinderat den Baukredit an der Winter-Gmeind 2026 traktandieren. Dann würden auch genaue Zahlen für die Kosten und Details zum Bau vorliegen. «Der Gemeinderat wird die Anliegen der Vereine, die bei der Infoveranstaltung und an der Sommer-Gmeind aufgebracht wurden, im Projekt berücksichtigen», so Ender. So werden ein leistungsstarker Lift und eine zweite Toilette im Dachgeschoss eingeplant. «Der Gemeinderat wird nochmals das Gespräch mit den Niederwiler Vereinen suchen. Vor allem auch bei der Gestaltung des Aussenbereichs wird es noch viele Möglichkeiten geben.»
Gemeindehaus-Projekt gefällt vielen
Die Niederwiler Stimmbevölkerung hat an der diesjährigen Sommer-Gmeind die Planungskredite für das Gemeindehaus in der Höhe von 600 000 Franken und für die Tiefgarage in der Höhe von 50 000 Franken gutgeheissen. Der Standort des künftigen Gemeindehauses: die Peterhans-Wiese direkt neben dem jetzigen Gemeindehaus. Wie aber das dreistöckige Bauwerk aufgeteilt werden soll, da gingen die Meinungen bisher auseinander. An der vergangenen Gemeindeversammlung stellten daher der Turnverein, die Theaterfreunde, das Seniorenteam, die Jubla, der Gewerbeverein, die Theatergruppe und der Seniorenrat den Zusatzantrag, dass die Bibliothek im Dachgeschoss angesiedelt wird und sich die Etage mit einem zusätzlichen Musikproberaum teilt. Dafür sollte der Kulturraum vom Dachgeschoss ins Parterre verlegt werden. Für diese Projektvariante sollte ein zusätzlicher Kredit von 150 000 Franken gesprochen werden. Die Gemeindeversammlung lehnte diesen Antrag ab. In der Folge ergriff die Gruppe das Referendum, das mit 480 gültigen Stimmen zustande kam. Die Stimmbeteiligung an der kommunalen Abstimmung und den Wahlen von diesem Wochenende betrug 51,5 Prozent.
Debora Gattlen
Zwei neue Köpfe für den Gemeinderat
In Niederwil gab es eine Kampfwahl um die beiden Ende Jahr frei werdenden Sitze im Gemeinderat. Vier Kandidierende bewarben sich um die Nachfolge von Frau Vizeammann Cornelia Stutz (Die Mitte) und Gemeinderat Daniel Piesch (SVP). Gewählt haben die Niederwiler Stimmberechtigten als neue Gemeinderatsmitglieder Manuel Stoop (656 Stimmen, Die Mitte) und Nina Haas (545, SVP). Nicht gewählt wurden Cécile Kunz (415, parteilos) und Colleen Furrer (218, parteilos). Gewählt sind auch die bisherigen Mitglieder des Gemeinderats: Norbert Ender (719, Die Mitte), Martina Balmer (788, parteilos), Lukas Vock (763, SVP); das absolute Mehr betrug 418 Stimmen. Als Gemeindeammann wieder gewählt ist Norbert Ender (660 Stimmen). Die Stimmberechtigten bestätigten auch Martina Balmer als Frau Vizeammann (651 Stimmen). (mbe)