Die vier Ruderer von «United4Hope» waren in England, um einige Kurse zu absolvieren
Die vier Sportlerinnen und Sportler von «United4Hope», die nächstes Jahr über den Atlantik rudern wollen, haben in England diverse Trainings absolviert. Der ...
Die vier Ruderer von «United4Hope» waren in England, um einige Kurse zu absolvieren
Die vier Sportlerinnen und Sportler von «United4Hope», die nächstes Jahr über den Atlantik rudern wollen, haben in England diverse Trainings absolviert. Der «Reussbote» hat mit einem der vier, Pascal Bircher aus Fislisbach, gesprochen.
◆ Pascal Bircher, was genau haben Sie in England für Kurse absolviert?
Zuerst hatten wir einen eintägigen Funkkurs, den alle absolvieren müssen, die am «World’s Toughest Row» teilnehmen möchten. Darauf folgten drei Tage Navigation und noch ein Tag für Erste Hilfe und Sicherheit.
◆ Waren Sie das einzige Team vor Ort?
Nein, ausser uns war noch ein Team aus Estland da, das rudert aber schon diesen Winter los. Entsprechend sind sie auch unter mehr Zeitdruck, als wir es sind. Es hat grossen Spass gemacht, wir haben alle acht in einem Haus gewohnt und konnten uns auch sehr ausführlich austauschen.
◆ Wenn man so viel über Sicherheit lernt, können zwei Dinge passieren: Man fühlt sich sicherer, oder es wird einem erst bewusst, was alles passieren kann. Wie ist es Ihnen ergangen?
Es war ein bisschen von beidem. Gerade das Training mit der Rettungsinsel hat uns klar gemacht, dass auf dem Meer dann wirklich nichts schief gehen darf: Wir haben in einem Pool geübt, da ist das ja noch lustig. Aber wenn man sich vorstellt, dass man bei sechs Meter hohen Wellen in so eine Rettungsinsel, eine Art überdimensionalen Rettungsring, müsste, dann ist das schon keine angenehme Vorstellung. Das ist dann wirklich «last resort».
◆ Was ist das Wichtigste, was Sie im Hinblick auf Sicherheit gelernt haben?
Dass jede uns jeder von uns alles können muss, und zwar ohne Nachdenken und Nachfragen. Wenn wir auf dem Meer wirklich einen Notfall haben, wenn zum Beispiel das Licht nicht funktioniert, der Autopilot aussteigt oder wir sogar kentern, muss jeder Handgriff sitzen. Da gibt es keine Zeit für Suchaktionen, Rückfragen und Unsicherheiten.
◆ Wovor haben Sie am meisten Respekt?
Feuer an Bord wäre das Schlimmste.
◆ Könnten Sie in einem Notfall mit der Aussenwelt kommunizieren?
Wir haben ein Satellitentelefon dabei für den Notfall. Mit dem Funk kommen wir vielleicht 15 Meilen weit – das Funkgerät ist mehr dafür gedacht, dass wir zum Beispiel einen Frachter kontaktieren könnten, wenn wir befürchten, dass man uns in der Nacht nicht sieht. Das Team aus Estland hat Starlink dabei. Die werden dort massiv unterstützt und es wird einen Extra-Kanal für ihre Videos geben. Das Problem mit Starlink ist allerdings, dass es sehr viel Energie braucht. Ich denke, wir werden unsere Solarenergie für die Wasseraufbereitung und den Autopiloten brauchen.
◆ Haben Sie denn auch trainiert in England?
Das hätten wir gern getan, aber da unser Gepäck erst einige Tage nach uns in England landete, hatten wir gar keine Ausrüstung dabei.
Susanne Loacker