Offener Brief an die Stimmberechtigten
25.11.2025 LeserbriefeStein des Anstosses: Der Gemeinderat möchte das uns vertraute Dorfbild mit einem Abtausch der K268 West gegen die Industriestrasse in eine Kern- und Ruhezone umwandeln. Er verlangt einen Projektierungskredit von 80 000 Franken für fragwürdige Vorstudien.
Schon lange vor ...
Stein des Anstosses: Der Gemeinderat möchte das uns vertraute Dorfbild mit einem Abtausch der K268 West gegen die Industriestrasse in eine Kern- und Ruhezone umwandeln. Er verlangt einen Projektierungskredit von 80 000 Franken für fragwürdige Vorstudien.
Schon lange vor Halloween 2025 musste es um das Gemeindehaus gewaltig gespukt haben. Anders ist die ausgelöste nebulöse Vision des Gemeinderates kaum zu erklären. Eine einmalige Chance sei der Abtausch für unser Dorf gemäss Gemeindeammann Peter Wiederkehr. Allerdings auch verbunden mit Kosten von 5 Millionen Franken. Beim heutigen Steuerfuss von 113 Prozent und 11 Millionen Franken Schulden? Und weitere Millionen sind bereits verplant. «Aber wer eine Vision hat, der sollte zum Arzt gehen», sagte der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt einem Minister, welcher ihm seine Vision unterjubeln wollte.
Was gegen einen Abtausch und gegen eine neue Kantonsstrasse spricht: In den kommenden fünf bis zehn Jahren dürften grössere Baugebiete (Sandfore / Wolfboden / Bahnhof) mit Wohnungen überbaut werden. Dazwischen eine unsinnige neue Kantonsstrasse mit beidseitigen Lärmschutzwänden (Beispiel K268 Ost). Leidtragende mit Lärm und Verkehr wären die neuen 700 Bewohnerinnen und Bewohner. Die neue Kantonsstrasse wäre die vollendete Trennung dieser Quartiere. Auch die Schulanlage könnte nur noch erschwert aus dem Wolfboden-, Bahnhof- und Breitiquartier erreicht werden.
Bereits stehen zwei grössere Bauprojekte in Millionenhöhe, Bushof/Bahnhofstrasse und die Sanierung der Hauptstrasse K268 Ost, aber auch die Sanierung des Schulhauses, für 2026-28 zur Ausführung an.
Mägenwil war und ist ein typisches Strassendorf. Ein eigentlicher kleiner Kern hat sich in langer Zeit um die Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Geschäfte und einige stattliche, ältere Wohnhäuser gebildet. Das ist Heimat und der Bevölkerung vertraut. Es drängt sich kein unnatürlicher Eingriff an der Hauptstrasse oder anderswo auf. Die K268 West bleibt so oder so erhalten, weil der Kanton das so will. Wer die heutige Industriestrasse kennt, kommt schnell zur Erkenntnis, dass sie viele Kurven aufweist, die einer künftigen Kantonsstrasse schlecht entsprechen können. Die Kommission für die neue Bauund Nutzungsordnung hat sich ebenfalls mit dem Thema Umfahrung befasst. Bekannt ist, dass die Variante über die Mühlescheer besprochen wurde. Damit würden auch die Quartiere Eckwil, Chrüzacher und Breiti/ Wolfboden einbezogen und entlastet. Das ganze Dorf, nicht nur ein Teil, würde mit einer weiträumigeren Umfahrung an Wert gewinnen. Eine richtige Umfahrung oder keine! Das ist die Devise. Sparen wir für einen niedrigeren Steuerfuss ohne abenteuerlichen Abtausch. So können wir uns an unserem lebendigen, attraktiven Dorf weiter freuen.
Sehr wichtig: Kommen Sie am Freitag, 28. November, um 19.30 Uhr an die Gemeindeversammlung in der Aula. Mit Ihrem Nein zum Abtausch können kommende Generationen zum für sie richtigen Zeitpunkt über eine sinnvolle Umfahrung entscheiden.
Roland Strebel, Mägenwil Komitee für ein attraktives Mägenwil mit geordneten Finanzen, Breitistrasse 11, 5506 Mägenwil, Mail: roland.a.strebel@gmail.com
