An der Dorfstrasse in Sulz wird das 225-jährige Bauernhaus einem nachhaltigen Neubau weichen – nun erfolgte der Spatenstich
Nachhaltigkeit wird bei der Familie Kohler nicht nur bei ihrem Bauernbetrieb gross geschrieben. Beim Ersatzbau für das über 200 Jahre alte ...
An der Dorfstrasse in Sulz wird das 225-jährige Bauernhaus einem nachhaltigen Neubau weichen – nun erfolgte der Spatenstich
Nachhaltigkeit wird bei der Familie Kohler nicht nur bei ihrem Bauernbetrieb gross geschrieben. Beim Ersatzbau für das über 200 Jahre alte Bauernhaus an der Dorfstrasse wird auch Wert auf heimisches Lärchenholz gelegt.
Auch bei der zweiten Etappe gilt die gleiche Philosophie wie bereits beim Mehrfamilienhaus an der Dorfstrasse 24, das im Sommer 2020 entstand. Als Ersatz für das über 200 Jahre alte Bauernhaus baut die Familie Kohler einen Hybridbau in nachhaltiger Bauweise an der Dorfstrasse 22 in Sulz. Die Vorgabe an das Architekturbüro Martin von Arx GmbH aus Stüsslingen: Regionale Handwerker und Schweizer Holz sollen berücksichtigt werden. Sechs Mietwohnungen mit 2 ½, 3 ½ und 5 ½ Zimmer werden entstehen.
Bereits ist Ende Jahr das Baugesuch über die Bühne gegangen. Nun erfolgte am letzten Donnerstag vor dem alten Bauernhaus mit Behördenmitgliedern der Gemeinde, Vertretern des Architekturbüros, dem Ortsbildschutz und der AKB der Spatenstich. Diesen vollzogen kurz davor die Kohlers gleich selbst mit ihrem hofeigenen Bagger. Stolz erklärten sie vor dem rund zwei Meter tiefen und ebenso breiten Aushub, dass es sich um sehr guten Bauuntergrund handle. Michael Furrer, Leiter Wohnund Industriebauten des Architekturbüros Martin von Arx GmbH bestätigt: «Es ist sehr guter Bauuntergrund. Er ist sicher, dass der Kies vom Aushub zum Hinterfüllen wiederverwendet werden kann.»
Geplant ist auch bei der zweiten Bauetappe eine moderne Interpretation. «Der Bau ist herausfordernd, da wir durch den Volumen- und Ortsbildschutz viele Einschränkungen haben», sagt er. «Wir sind aber überzeugt, dass wir trotzdem eine gute Lösung gefunden haben, welche dem alten Bau ähnelt.» Die Innenwände sind aus Backstein und Beton, die Aussenwände werden in Elementbauweise erstellt. Diese sind hinterlüftet und mit Lärchenholz verkleidet. «Alois Kohler ist es wichtig, dass möglichst viel Holz aus heimischem oder Wald aus der Region verbaut wird.
Synergien aus 1. Etappe nutzen
Beim Wohnhaus der ersten Etappe wurde bereits eine Tiefgarage errichtet, in der die Mieterinnen und Mieter parken. Nun wird diese für die Bauetappe 2 erweitert. Eine Photovoltaikanlage wird die neue Liegenschaft nicht erhalten. Sie wird aber bei genügend Kapazität durch die Photovoltaikanlage der Liegenschaft Dorfstrasse 24 bedient. Speziell ist, dass das Dachwasser nicht in das Kanalisationssystem der Gemeinde abgeleitet, sondern via Schlammsammler in eine eigene Versickerungsanlage geleitet wird. Der Technikraum wird grösser dimensioniert. Das hinsichtlich auf die bereits geplante dritte Bauetappe. Diese wird in der Verlängerung an der Dorfstrasse realisiert. Nach der Fertigstellung der zweiten Etappe wird dort ein weiteres Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen entstehen. Darin enthalten sind zwei 4 ½ Zimmer-Wohnungen sowie eine WG mit Küche, Wohnzimmern und Studios für Saisonarbeiter des eigenen Bauernbetriebs. Das Mehrfamilienhaus der dritten Bauetappe wird in Massivbauweise mit Backsteinen und ohne Unterkellerung errichtet. Für die Mieterinnen und Mieter werden im Gebäude der zweiten Etappe Kellerabteile zur Verfügung stehen. Wegen der fehlenden Unterkellerung wird die Beheizung und Wasseraufbereitung ebenfalls von der Liegenschaft der zweiten Etappe erfolgen.
Baustart wird im Sommer erfolgen
Der Bezug für die sechs Mietwohnungen der Bauetappe zwei wird voraussichtlich im Herbst 2026 erfolgen. «Für mich ist es wichtig, dass wir Wohnungen mit bezahlbaren Mieten anbieten können», so Alois Kohler. «Die Wohnungen eigenen sich für Familien, Einzelpersonen und Paare.» Zurzeit laufen die Abbrucharbeiten des Bauernhauses, die Alois Kohler zusammen mit seinen drei Söhnen durchführt. Im Sommer wird der Baustart erfolgen. Zwischen dem Haus der ersten und zweiten Etappe wird es Besucherparkplätze geben. Der ebenfalls zwischen den Gebäuden liegende Obstgarten wird noch erweitert und kann von den Mieterinnen und Mietern mitbenutzt werden. «Wir haben bei der Planung eng mit den Behörden zusammengearbeitet und deren Wünsche und Vorgaben einfliessen lassen.»
Debora Gattlen