Referendum gegen Turnhallensanierung
24.12.2025 FislisbachEine Interessengruppe reicht das Referendum gegen den Kredit für die Schulhaus-Teilsanierung ein
400 Unterschriften wurden gegen den Kredit für die Teilsanierung des Schulhauses Leematten eingereicht, nötig waren 363. Teuer und zu wenig durchdacht sei das ...
Eine Interessengruppe reicht das Referendum gegen den Kredit für die Schulhaus-Teilsanierung ein
400 Unterschriften wurden gegen den Kredit für die Teilsanierung des Schulhauses Leematten eingereicht, nötig waren 363. Teuer und zu wenig durchdacht sei das Projekt.
An der letzten Winter-Gmeind in Fislisbach (14. November) hatte sich eine deutliche Mehrheit für einen Baukredit von rund 5,3 Millionen Franken für die Teilsanierung des Schulcampus Leematten ausgesprochen – von den über 170 Anwesenden hielten allerdings 26 Stimmen dagegen. Aus dem Kreis dieser Gegner bildete sich eine Interessengruppe, die das Referendum ergriff. Sie überreichte den Behörden am Montag, den 22. Dezember, 400 Unterschriften – in Fislisbach werden für ein Referendums-Zustandekommen 363 gültige Unterschriften benötigt. Wie auf der Gemeindekanzlei zu erfahren ist, werden die eingereichten Unterschriften nun auf ihre Gültigkeit geprüft.
Die veraltete Infrastruktur erfüllt heutige Anforderungen nicht mehr
Was aber wollen die Initiantinnen und Initianten des Referendums? Laut der Referendumsbegründung, die dem «Reussbote» vorliegt, wehrt sich die Gruppe gegen den Kredit für die Schul-Teilsanierung in Bauphase II. Umso mehr als laut Gemeinde in einer dritten Phase – von 2030 bis 2032 – weitere rund 17 Millionen Franken gesprochen werden müssten. Sie bemängelt besonders die fehlende, langfristige Planung. Das aktuelle Projekt wirke «wie eine Einzelmassnahme ohne Einbettung in ein grösseres Konzept».
Zudem erfülle die veraltete Infrastruktur der Turnhalle Leematten I heutige Anforderungen nicht mehr. Energetische Mängel wie undichte Decken, Fenster und eine schlechte Isolation würden zu einem hohen Energieverbrauch führen. Letztlich mache eine Teilsanierung, die nur Garderoben oder Sonnenstoren berücksichtige, wenig Sinn. Nötig sei stattdessen eine umfassende Wirtschaftlichkeitsprüfung, die zeige, ob sanieren oder neu bauen sinnvoller sei. Fehlten indes solche fundierten Vergleiche, könne man nicht von «umfassender Planung» reden. Die Gruppe fragt deshalb im Begründungsschreiben: «Enthalten die Sanierungskosten alle notwendigen Massnahmen, um aktuelle Standards (Brandschutz, Energieeffizienz oder Barrierefreiheit) zu erfüllen? Oder bleiben hier Kompromisse, die später zu weiteren Kosten führen?»
Es fehlen Asbest-Expertise und eine Fach- und Begleitkommission
Der vorgelegte Kredit (5,3 Millionen Franken) basiere auf ungenauen Schätzungen, begründen sie ihre Ablehnung weiter. Die Gruppe befürchtet «unvorhersehbare Kostensteigerungen, wie sie bei Sanierungen alter Bausubstanz häufig auftreten können». So sei beispielsweise keine Asbest-Expertise durchgeführt werden. Aufgrund des Baujahrs der Anlagen müsse aber mit Asbest gerechnet werden. Laut der Interessengruppe könnte ein Neubau, anders als die Sanierung, dieses Problem langfristig aus der Welt schaffen.
Die Gruppe bemängelt auch, dass es keine Fach- und Begleitkommission gebe. Die Verantwortung für das Gelingen liege bei der Gemeinde als Bauherrin. «Es entspricht nicht den bewährten Praktiken einer guten und transparenten Gemeindeführung, bei einem derart wichtigen und sensiblen Projekt auf eine breite Abstützung zu verzichten.» Die Interessengruppe ist überzeugt: «Der gefasste Beschluss ist einer erneuten Prüfung zu unterziehen und die Krediterteilung über 5 280 000 Franken für die Sanierung des Schulcampus Leematten ab 2026 bis 2031 abzulehnen».
Heidi Hess
