Zum Patrozinium, Franz Schuberts Messe Nr. 2 in G-Dur, Aufführung vom 22. Juni: Der Johanneschor sang diese Messe im Gottesdienst. Zusammen mit Gästen, einem kleinen, aber feinen Orchester und Gesangssolisten zum Fest des Kirchenpatrons Johannes des Täufers der Stadtkirche ...
Zum Patrozinium, Franz Schuberts Messe Nr. 2 in G-Dur, Aufführung vom 22. Juni: Der Johanneschor sang diese Messe im Gottesdienst. Zusammen mit Gästen, einem kleinen, aber feinen Orchester und Gesangssolisten zum Fest des Kirchenpatrons Johannes des Täufers der Stadtkirche Mellingen. Soweit, so gut! Wir – meine Frau und ich – waren zeitig da und stellten mit Freude fest, dass die Chormitglieder nicht auf der Empore, sondern in den vorderen Bänken Platz nahmen.
Bevor die Schubertmesse ihren Anfang nahm, ging die Zelebrantin Alexandra Atapattu zum Mikrofonpult. In freundlicher, empathischer Art begrüsste sie die Leute in der fast vollen Kirche und äusserte den Wunsch, dass die Leute erst am Schluss der Schubertmesse applaudieren sollten. Anschliessend stellte sich der Chor auf den Treppen auf. Der musikalische Leiter Francisco Santos dirigierte das Kyrie und Gloria. Und mit voller Inbrunst ging es los. Nie hätte ich gedacht, dass ein vorwiegend weiblicher Teil des Chores so intensiv, ausdruckvoll und verausgabend wirken kann. Der Einstieg war grossartig! Das Orchester und Francisco Santos waren eine Einheit und die Lautstärke dezent. Den Sängern möchte ich auch ein Kränzchen winden. Sie machten – etwas diskreter – ihre Sache gut. Zu Francisco Santos: Vor sechs Jahren kam er aus Portugal in die Schweiz. Ohne ein Wort Deutsch. Seit drei Jahren ist er Dirigent des Johanneschors und bleibt es hoffentlich noch lange. Zu mir: Mein Herz begann im Nu zu hüpfen und wollte nicht mehr aufhören. Kunststück. Denn vor vielen, vielen Jahren durfte ich als Seminarist im ehrwürdigen Kloster Wettingen Schubert kennen und lieben lernen. Dank einem entsprechenden Gesangslehrer. Beim Wortgottesdienst kam Francisco Santos in die nächste Rolle. Er ging zum Mikrofonpult und sang ein Rezitativ. Zuerst allein, dann mit Chor. In diesem Zusammenhang ein grosses Dankeschön den Solostimmen. Sie haben schön gesungen. Die Sopranistin möchte ich noch speziell erwähnen: Irina Laskavaya mit einer Traumstimme! Danke auch Ernst Meier an der Hauptorgel. Er hat unter anderem die Kommunionsspendung begleitet. Danach minutenlang stehende Ovationen. Draussen, beim Apéro, ging das Freuen und Staunen weiter.
Fredy und Gaby Wächter, Mellingen