Der 13-jährige Nio Zuffo aus Stetten hat sein Leichtathletik-Talent eher durch Zufall entdeckt
Nio Zuffo aus Stetten sammelt Medaillen wie andere Briefmarken: Schon über 100 hat der erst 13-jährige Leichtathlet.
Wie gross sind die Chancen, dass Nio ...
Der 13-jährige Nio Zuffo aus Stetten hat sein Leichtathletik-Talent eher durch Zufall entdeckt
Nio Zuffo aus Stetten sammelt Medaillen wie andere Briefmarken: Schon über 100 hat der erst 13-jährige Leichtathlet.
Wie gross sind die Chancen, dass Nio Zuffo am 16. August den Kantonalfinal des UBS Kids Cup gewinnt? «Schon gut», sagt der 13-jährige Bezirksschüler. Man merkt: Er ist keiner, der zuerst gross herumplagiert und dann liefern muss. Er macht es genau umgekehrt: Er liefert zuerst.
Genau so hat seine noch junge Karriere als Leichtathlet begonnen: am Schulsporttag, wo er einfach lossprintete und sich gleich für den UBS Kids Cup qualifizierte. Schnell merkte Nio, der in einer sportbegeisterten Familie aufwächst, wie er selber sagt, dass da noch viel mehr drinliegt.
Vom Fussball zur Leichtathletik
Der FC Luzern-Fan wechselt also vom Fussball zur Leichtathletik. Und gewinnt munter weiter. In seinem Zimmer stehen Pokale, neben dem Bett hängen Medaillen. Über 100 sind es mittlerweile, und auch wenn noch einige aus Nios Zeit als Fussballer stammen: Den grösseren Teil hat er sich durch Leichtathletik-Resultate erkämpft. Am Schüler-Meeting in Wohlen gewann er dreimal Gold: im Sprint, im Speerwurf und im Weitsprung.
Die letzte goldene kommt vom Mietrup Cup, wo er die 60 Meter in 8.09 lief, im Hochsprung 1.45 m übersprang und im Ballwurf auf 58.86 Meter kam, was ihm den U14-Kategoriensieg einbrachte.
Zuffo, der inzwischen fünfmal die Woche trainiert, davon zweimal beim LA Mutschellen und dreimal beim regionalen Leistungszentrum, und der den Appenzeller Zehnkämpfer Simon Ehammer als Vorbild nennt, ist aber kein eigenbrötlerischer Einzelkämpfer. Seine momentan wertvollste Goldmedaille ist denn auch diejenige von den kantonalen Staffelmeisterschaften in Stein, bei der er über 3 x 600 m mit seinen Teamkollegen Giulien Haller und Matteo Mock einen neuen Schweizer Rekord aufgestellt hat: 5:22.89.
Noch hat es Platz für Medaillen
Grosse Pläne schmiedet Nio Zuffo im Moment noch nicht, und auch die Eltern sind sehr entspannt: Sie fahren den Sohn nach Bedarf von Stetten nach Mutschellen ins Training und an den Wochenenden an Wettkämpfe. Mutter Taina hat die Termine im Griff. Im Moment ist in Nios Klasse Berufswahl Thema: «Ich würde gerne etwas machen, das sich gut mit dem Sport vereinbaren lässt», sagt er – «vielleicht eine Banklehre».
Wie gross ist denn die Chance, dass Nio Zuffo nicht nur am 16. August den Kantonalfinal des UBS Kids Cup gewinnt, sondern auch den nationalen Wettkampf, der Ende August im Zürcher Letzigrund stattfindet? Zuffo lacht, und man ahnt: Auch diese Chance besteht.
Noch hat es Platz an der Holzwand am Kopfende von Nio Zuffos Bett. Nicht mehr lange wohl, wenn er in diesem Tempo weiter gewinnt. Welches wäre denn seine absolute Traum-Medaille? Das ist eigentlich gar keine Frage: «Eine olympische.»
Susanne Loacker