Motorsport: Dennis Fischer wurde beim Pitbike-Rennen in Schongau übel mitgespielt
Das Rätsel um den Abschuss von Dennis Fischer beim Rennen in Schongau ist gelöst. Er wurde von seinem Rivalen Christian Strebel aus Birrhard abgeschossen. Das beweist ein Video, das dem ...
Motorsport: Dennis Fischer wurde beim Pitbike-Rennen in Schongau übel mitgespielt
Das Rätsel um den Abschuss von Dennis Fischer beim Rennen in Schongau ist gelöst. Er wurde von seinem Rivalen Christian Strebel aus Birrhard abgeschossen. Das beweist ein Video, das dem «Reussbote» zugespielt wurde.
Die Aussagen von Zuschauern, Betreuern und Fahrern waren nach dem Rennen widersprüchlich. Fischer sagte, er sei von hinten abgeschossen worden. Darauf sei ihm die Kette rausgesprungen. Teamchef Martin Wernli vom Mellinger «MD Performance»-Team will gesehen haben, wie Fischer nach einem Ruckler in einer Kurve von einem überrundeten Fahrer gerammt worden sei. Zuschauer berichteten, sie hätten gesehen, wie Fischer angefahren worden sei, konnten aber nicht sagen von wem.
«Abschuss» führte zum Ausfall
Tatsache ist, dass Fischer nach dem Zwischenfall, der durch ein später aufgetauchtes Video dokumentiert wird, weiterfuhr. Doch die Geometrie von Antrieb und Hinterrad war so verbogen, dass die Kette bei Fischers fulminanter Aufholjagd noch einmal runterfiel und schliesslich gerissen ist, was Fischer zur Aufgabe zwang. Fischer ist mit dem Bericht des «Reussbote» nicht einverstanden, wonach er technisch nicht ganz auf der Höhe gewesen sei. Sonst hätte er im dritten Lauf, nachdem die Maschine mit Hilfe von «Schrauber» Andreas «Chälli» Keller eilends wieder hergerichtet worden war, nicht dermassen klar dominieren können.
Fischer gewann den Lauf um die Tageswertung mit Abstand vor seinen direkten Konkurrenten. Umso ärgerlicher ist der «Abschuss» durch Christian Strebel, auf dessen Entschuldigung Fischer bis heute wartet. «Wenn ich ihn nächstes Mal sehe», werde ihm noch etwas geigen», sagt Fischer, der in Schongau entscheidende Punkte in der Gesamtwertung um die Schweizer-Meisterschaft wettmachen wollte. So aber verlor er allein in diesem Lauf 14 Punkte auf den in der Gesamtwertung führenden Marco Abt. Ohne diesen Abschuss, der in andern Motorsportarten mit einer Zeitstrafe belegt würde, wäre Fischer in der Gesamtwertung deutlich vor Strebel, der aktuell mit 110 Zählern, sechs Punkte vor Fischer als Zweiter klassiert ist.
Mit seinem finalen Sieg in Schongau, der allerdings nicht zur Meisterschaft zählte, hat Fischer allerdings eine Duftmarke gesetzt und das Revier markiert. «Ab jetzt werden keine Geschenke mehr gemacht», sagt er. «Noch sind voraussichtlich sechs bis acht Läufe zu fahren. Genug, um den Rückstand aufzuholen.»
Dennis Fischer: «Jetzt erst recht!»
Noch ist nicht klar, wie es weitergeht. Im offiziellen Rennkalender des Verbandes SAM wird der Ort des nächsten Rennens am 9. August als «provisorisch» bezeichnet. Eventuell kommt Ramsen im Kanton Schaffhausen in Frage, wo Fischer vor einigen Jahren nach einem schweren Sturz mit Rippenbrüchen, Schlüsselbeinbruch und durchbohrter Lunge im Spital landete. Allerdings hat er sich letztes Jahr mit der Strecke nahe der deutschen Grenze versöhnt und dort gezeigt, dass der Sieg nur über ihn führt. Wer Fischer kennt, weiss, dass der «Abschuss» in Schongau seinen Ehrgeiz erst recht geweckt hat. Mit der Wut im Bauch hat er in den vergangenen Jahren so manchen Lauf gewonnen. Das Saisonziel ist für ihn klar. Alles andere als die Rückeroberung des Meistertitels steht bei ihm nicht auf dem Zettel.
Sollte der Renntag am 9. August ausfallen, steht am 23. August das Rennen in Giswil (OW) auf dem Programm. Eine Woche später gehts nach Koppigen (BE). Und am 13. September wird die Meisterschaft in Waldhäusern (AG) definitiv entschieden.
Beat Gomes