Noch bis am 11. Dezember zeigt der Reusspark im Foyer des Hauptgebäudes die Ausstellung «Letzte Wünsche»
Die Wünsche wurden für die Ausstellung in Porträts festgehalten. Diese spiegeln vielfältig und bunt die Persönlichkeit der ...
Noch bis am 11. Dezember zeigt der Reusspark im Foyer des Hauptgebäudes die Ausstellung «Letzte Wünsche»
Die Wünsche wurden für die Ausstellung in Porträts festgehalten. Diese spiegeln vielfältig und bunt die Persönlichkeit der Porträtierten wider. «Letzte Wünsche» ist eine Ausstellung, die Freude, einen Hauch von Übersinnlichkeit und Herzenswärme ausstrahlt.
Beim Thema «letzte Wünsche» kommt bei manchen Menschen Melancholie auf. Doch wer die Porträts mit den letzten Wünschen der Bewohnerinnen und Bewohner des Reussparks betrachtet, verspürt keine Wehmut, sondern Lebensfreude und eine positive Energie. Und sie sind so vielfältig, wie das Leben selbst.
Am Montag fand die offizielle Vernissage für die Ausstellung «Letzte Wünsche» im Foyer des Hauptgebäudes des Reussparks statt. Vor Ort waren elf der 16 Porträtierten. «Wir wissen alle nicht, wann unser letzter Tag ist», sagte Caroline Schneider, Leiterin Unternehmenskommunikation vom Reusspark, in ihrer Ansprache zur Vernissage. Deshalb sei es wichtig, sich stets zu fragen: Führe ich das Leben, welches ich führen will? Und wenn morgen mein letzter Tag wäre, könnte ich dann sagen, es war alles gut so wie es war? Oder gibt es Dinge, die ich verändern möchte oder gar noch erleben will?
Träume verwirklichen
Die Fotos für die Collagen schoss Caroline Schneider. Sie verstand es nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, die mitmachten, ins beste Licht zu rücken, sondern sorgte dafür, dass sie mit ihrem letzten Wunsch ein Fenster zu ihrem Herz öffneten. Die 16 von Franchi Design gestalteten Collagen spiegeln die Träume und Lebensgeschichten dieser Bewohnenden wider und zeigen auf, wie vielfältig und individuell Wünsche von Menschen sein können. Die Ausstellung wurde im Zuge des Reusspark-Mottos «heiwärts» lanciert.
Am Ende der Rede für die Vernissage überraschte Caroline Schneider die anwesenden Fotomodelle mit einer Rose. «Die Rose ist das Sinnbild für Einzigartigkeit und steht dafür, dass jeder Wunsch wie eine Blüte ist – sie öffnet sich, wenn sie gesehen und wertgeschätzt wird. Und eine Überraschung gibt es obendrauf», sagte sie. «Am Ende der Ausstellung schenkt der Reusspark die Bilder allen Mitwirkenden.»
Vielfältige Wünsche
Im Anschluss an die Rede schauten die Anwesenden gemeinsam die neue Ausstellung im Foyer an. Bewohnerin Prisca Ludescher posierte stolz vor ihrem Bild. Ihr Wunsch: «Dass ich weiterhin Lebensfreude in die Welt hinaustragen kann.» Reussparkdirektor Urs Bosisio scherzt mit Bewohnerin Gertrud Muntwyler vor ihrem Bild: «Sie waren sicherlich in ihrem früheren Leben Fotomodell.» Bewohnerin Ruth Tschudins Wunsch: «Noch einmal eine Oper in Verona zu sehen.» Auf ihrer Collage ist dann auch die historische Arena zu sehen, wo die Opern aufgeführt werden. Die Opernliebhaberin sagt: «Ich bin ein Verdi-Fan. Meine liebste Oper ist Nabucco. Andere Wünsche sind unter anderem, den verstorbenen Mann wieder zu sehen, dass die eigene positive Energie nach aussen manifestiert wird, von Gott weiterhin behütet zu werden, möglichst lange selbstständig und mobil zu bleiben, jeden Tag einander freundlich und aufmerksam zu begegnen, einem Engel zu begegnen, dass der Sohn den Weg findet und glücklich ist oder nochmals eine Reise nach Tunesien unternehmen zu können. Ein Wunsch sticht heraus: «Ich bin wunschlos glücklich.»
Debora Gattlen