Bisher drehte sich in seinem Leben vieles um den Sport und den Fussball. Jetzt möchte er in die Politik
Diego Sandmeier (31) kandidiert für den Fislisbacher Gemeinderat. Er möchte als junger Gemeinderat «nachhaltig und generationenübergreifend» die Zukunft ...
Bisher drehte sich in seinem Leben vieles um den Sport und den Fussball. Jetzt möchte er in die Politik
Diego Sandmeier (31) kandidiert für den Fislisbacher Gemeinderat. Er möchte als junger Gemeinderat «nachhaltig und generationenübergreifend» die Zukunft von Fislisbach mitgestalten.
Wäre das nicht etwas für Dich?» lautete die Anfrage aus dem Fislisbacher Gemeinderat, als die beiden Vakanzen bekannt wurden. Gesucht war eine «junge Stimme». Diego Sandmeier erklärt: «Ich bin seit eh und je mit Fislisbach verbunden.» Zwar ist er in Mellingen aufgewachsen, ihn habe es aber «schon früh nach Fislisbach» gezogen – seither ist er geblieben.
Für den Jugendlichen war es damals vor allem der Sport, der ihn ins Dorf brachte. Der heute 31-Jährige spielte Fussball beim FC Fislisbach, schaffte es bis in die 2. Liga und sogar in die Aargauer Auswahl. Heute läuft er noch bei den Senioren auf – aus Leidenschaft und der Gemeinschaft wegen. Nach einer Banklehre studierte Sandmeier Sportwissenschaften (Master) in Magglingen. Dort betreut er bis heute die Athletinnen und Athleten der Spitzensport-Rekrutenschule. Hauptberuflich arbeitet er beim Schweizerischen Fussballverband auf höchstem Niveau als National Fitness-Coach für Spitzenschiedsrichter und -schiedsrichterinnen. «Ich habe gelernt, was es heisst hart zu arbeiten, dranzubleiben und im Team etwas zu erreichen. Diese Haltung möchte ich auch im Gemeinderat einbringen.»
Familie und Verantwortung
Als er für die Kandidatur im Gemeinderat angefragt wurde, prüfte er, ob er den Aufwand mit Beruf und Familie vereinbaren könne. «Nur wenn ich den Anforderungen gerecht werde, macht ein Amt Sinn», sagt er. Da er als Teilselbstständiger flexibel ist, war bald klar: Es passt. Und er sagte zu.
Seit einem halben Jahr ist Sandmeier Vater einer Tochter. Bevor er zum Gespräch im Restaurant Linde erschien, kümmerte er sich am Vormittag um die Kleine. «Meine Frau und ich haben uns bewusst entschieden, die Betreuung zu teilen – das macht mich glücklich und gibt mir Kraft.»
«Nachhaltig die Zukunft gestalten»
Diego Sandmeier gefällt an Fislisbach besonders der «Vereinsspirit», das selbstverständliche Miteinander in der Gemeinde von Jung und Alt. «Das ist eine grosse Stärke unseres Dorfes und es ist etwas, das wir schützen müssen.» Er möchte als junger Gemeinderat dazu beitragen, dass Fislisbach auch in Zukunft lebenswert bleibt: «Ich möchte generationenübergreifend und nachhaltig die Zukunft mitgestalten. Effizienz und Pragmatismus sind mir wichtig», erklärt er. Er suche nach «umsetzbaren Lösungen, die funktionieren und für alle Sinn machen.» Kompromissfähigkeit sei für ihn ebenso zentral wie Durchhaltevermögen. Er glaube daran, sagt der Sportwissenschaftler, dass der «stete Tropfen, den Stein höhlt». Politisch mag sich Diego Sandmeier zum aktuellen Zeitpunkt nicht auf konkrete Projekte festlegen. Er möchte die Wahl abwarten: «Klar ist für mich: Ich handle im Dienst der Bevölkerung und stelle mich in ihren Auftrag.»
Aufgrund seines Werdegangs würde ihn das frei werdende Ressort Bildung, Kultur und Sport besonders interessieren. «Aber ich bin offen für jedes Ressort», meint er. Viel wichtiger als die Verteilung der Dossiers sei für ihn das Signal: «Meine Kandidatur ist ein klares Bekenntnis zu Fislisbach.»
Heidi Hess
Die Ausgangslage
Gemeindeammann Peter Huber und Gemeinderat Andreas Sommer treten bei den Gesamterneuerungswahlen am 28. September nicht mehr an. Für die beiden frei werdenden Sitze interessieren sich die Parteilosen Nicole Kaspar, die am 12. September im «Reussbote» vorgestellt wurde, und Diego Sandmeier (heute im Porträt). – Die Bisherigen Christoph Schott, Simone Bertschi und Rony Füglistaller, alle parteilos, treten erneut an.