Am Rebbergtag im Quartier Eggenrain luden Susi und Fritz Kohler zur Degustation ihrer Weine ein
Im kleinen Rebberg mitten im Wohnquartier pflegt Fritz Kohler seine Leidenschaft. Am Rebbergtag war der Weinberg für alle offen – genauso wie die Flaschen, die zum Degustieren bereit ...
Am Rebbergtag im Quartier Eggenrain luden Susi und Fritz Kohler zur Degustation ihrer Weine ein
Im kleinen Rebberg mitten im Wohnquartier pflegt Fritz Kohler seine Leidenschaft. Am Rebbergtag war der Weinberg für alle offen – genauso wie die Flaschen, die zum Degustieren bereit standen.
Auf 1200 Quadratmeter pflegen Fritz und Susi Kohler 100 Rebstöcke mit weissen Johannitertrauben und weitere 550 Stöcke mit roten Trauben der Sorte Cabernet Cortis. Bei beiden handelt es sich um pilzwiderstandsfähige Traubensorten. «Jedes Jahr ergeben die Trauben unserer Reben insgesamt rund 1000 Flaschen Wein», erklärte Susi Kohler am Rebbergtag in Künten, der dieses Jahr erstmals an einem Sonntag stattfand – in früheren Jahren wählte das Ehepaar Kohler jeweils den Samstag für die Degustation ihrer Weine.
Erst auf den zweiten Blick entdeckt man den kleinen Rebberg Eggenrain, der heute mitten in einem Künter Wohnquartier liegt. Lauschige Wege führen durch Reihen von Rebstöcken, auch ein Rebhäuschen hat Fritz Kohler in seinem Weinberg aufgebaut. An diesem sonnigen Herbsttag war ein Kommen und Gehen im Rebberg. Bekannte, Verwandte, Freundinnen und Freunde sowie zahlreiche Kundinnen und Kunden fanden den Weg an den Eggenrain. Sie genossen in idyllischem Ambiente die Tröpfchen von Winzer Fritz Kohler und seiner Frau. Darunter den Weisswein «Chünter Gold-Tröpfli», verschiedene Rotweine und erstmals auch den «Chünter Rosé».
Wie der Portwein zu Kohlers kam
Seit einigen Jahren produziert Fritz Kohler zudem einen Portwein, das «Chünter Träumli». Dazu inspiriert hatte ihn sein Sohn, der bei einer Degustation in den Ferien in Portugal Gefallen an diesem besonderen Likörwein gefunden hatte. Sein Sohn sei damals gerade mal 14 Jahre alt gewesen, erzählt der Vater. Als der Porto-Produzent im Rahmen einer Degustation auch dem Sohn ein Gläschen offerieren wollte, habe er eigentlich abgewunken. Fritz Kohler sagt: «Ich erklärte, unser Sohn ist noch zu jung.» Der Porto-Produzent aber habe gemeint, irgendwann müsse man doch auch mal ein bisschen Wein probieren. So habe der Sohn ein erstes Mal am portugiesischen Süsswein genippt – und er sei auf den Geschmack gekommen.
Als Wiese wieder Rebberg wurde
«Circa 350 Arbeitsstunden im Jahr», sagt Winzer Fritz Kohler verlange ihm sein Rebberg ab. Eine Arbeit allerdings, die ihm seit jeher Leidenschaft und Hobby ist. Seit dem Jahr 2010 kann er endlich Zeit in den eigenen Weinberg investieren. Damals konnte Fritz Kohler das Land, das Wiese war, von der Kirchgemeinde Künten pachten. Die kantonale Fachstelle Landwirtschaft nahm die Parzelle in den Rebkataster auf. Und die Kohlers holten eine Baubewilligung ein. «Mit Hilfe von Fachleuten konnten wir den Hang terrassieren, Pfähle setzen, Drähte spannen und unsere Reben pflanzen», sagt Fritz Kohler.
Der Eggenrain neben der ehemaligen Kirche war aber schon früher ein Weinanbaugebiet. Bis 1950 wurde Rotwein kultiviert – damals noch am Dorfrand – der als «Küntener Klevner» Liebhaberinnen und Liebhaber fand.
Heidi Hess