Heute beginnt in Varese der World Rowing Cup. Mit dabei ist Olivia Nacht aus Mägenwil
Olivia Nacht aus Mägenwil wurde an der EM in Plovdiv im Doppelvierer 7. (der «Reussbote» berichtete). Nun startet sie am World Rowing Cup in Varese im Einer.
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Heute beginnt in Varese der World Rowing Cup. Mit dabei ist Olivia Nacht aus Mägenwil
Olivia Nacht aus Mägenwil wurde an der EM in Plovdiv im Doppelvierer 7. (der «Reussbote» berichtete). Nun startet sie am World Rowing Cup in Varese im Einer.
◆ Olivia Nacht, wie war das Gefühl an der EM in Plovdiv?
Im Doppelvierer sehr gut. Es hat grossen Spass gemacht, die Team-Dynamik war wirklich gut. Bei den Schwergewichten ist eine ganz andere Power präsent – auch wenn viele Leichtgewichte bei den Schwergewichten gestartet sind, aus demselben Grund wie ich: Leichtgewicht ist keine olympische Kategorie mehr. Interessant fand ich, dass der Niveauunterschied offenbar nicht so gross ist: Ein griechischer Doppelzweier aus zwei bisherigen Leichtgewichts-Ruderinnen holte sogar in der offenen Gewichtsklasse eine Medaille. Das fand ich sehr beeindruckend – und es gibt mir auch Vertrauen, dass der erfolgreiche Wechsel möglich ist.
◆ Wie zufrieden sind Sie mit dem Wettkampf, mit dem Resultat?
Wir hatten uns mehr erhofft. Das erste Rennen war frustrierend, wir waren zu wenig wach, zu wenig aggressiv, vielleicht auch ein bisschen zu nervös. Und mit dem neuen Modus ohne Hoffnungslauf ist es dann eben nach einem Rennen vorbei mit der Chance auf einen Podestplatz. Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil wir mit der Zeit, die wir im B-Final gerudert haben, wahrscheinlich im A-Final vorne hätten mitkämpfen können. Immerhin konnten wir am Schluss doch noch zeigen, was wir können, auch wenn es dafür keine Medaille gab.
◆ In Varese werden Sie im Einer starten. Können Sie diese Entscheidung erklären?
Sie kam auch für mich überraschend, wir waren alle davon ausgegangen, dass wir noch einmal mit denselben Booten antreten würden wie in Plovdiv. Bei den Männern ist es auch so. Aber bei den Frauen war unser Trainer offenbar mit den Resultaten des Doppelvierers und auch des Einers an der EM nicht ganz zufrieden. Ich werde vorläufig nur in Varese im Einer starten, danach schauen wir weiter.
◆ Kann man so schnell von einem Grossboot auf den Einer umstellen?
Das wird sicher speziell, von so einem schnellen Boot aufs langsamste. Aber wir fahren ja den ganzen Winter Einer. Der Schlag ist ein bisschen anders, aber grundsätzlich ist Rudern das gleiche.
◆ Sind Sie dann als Einzelkämpferin unterwegs?
Ich bin schon sehr gerne Team-Playerin. Aber auch im Einzel ist man nicht allein, die Kolleginnen und Kollegen unterstützen einen vom Ufer aus. Wir sind ein tolles Team, ob wir im gleichen Boot sitzen oder nicht.
◆ Was ist Ihr Ziel für Varese?
Das ist schwer zu sagen, weil das Niveau sehr hoch ist. Ich glaube, mein Ziel ist es, etwas auszuprobieren, meine Grenzen zu verschieben und einen guten Wettkampf zu zeigen.
Susanne Loacker