Belegungswechsel in der Notunterkunft in Birmenstorf – sie wird wieder eine Männerunterkunft
Der Kanton nimmt eine Notunterkunft in Bremgarten in Betrieb. In dieser Anlage werden Familien untergebracht. Was bedeutet dieser Wechsel in der Belegung nun für die Notunterkunft  ...
Belegungswechsel in der Notunterkunft in Birmenstorf – sie wird wieder eine Männerunterkunft
Der Kanton nimmt eine Notunterkunft in Bremgarten in Betrieb. In dieser Anlage werden Familien untergebracht. Was bedeutet dieser Wechsel in der Belegung nun für die Notunterkunft in Birmenstorf?
Der Kantonale Sozialdienst (KSD) nimmt ab Januar 2026 die Notunterkunft Bremgarten in Betrieb. Wie das Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau mitteilt, werden dort Familien untergebracht. Während in der Notunterkunft in Birmenstorf neu wieder Männer untergebracht werden, nachdem sie zwischenzeitlich mit Familien belegt war. In Seon wird der KSD als vorbereitende Massnahme zudem eine weitere Geschützte Sanitätsstelle (GSS) als Notunterkunft für Geflüchtete herrichten, um für einen allfälligen Anstieg der Zuweisungen gewappnet zu sein. Nach der periodischen Neuvergabe der Betreuungsdienstleistungen übernimmt die Convalere AG per 1. Januar 2026 die Betreuung der Geflüchteten in allen Notunterkünften, auch in Bremgarten und Birmenstorf. Laut Medienmitteilung befindet sich der Kanton im Asylbereich gemäss kantonalem Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz seit dem 11. Januar 2023 in einer Notlage. Die Zuweisungen von Personen aus dem Asylbereich durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) steigen seit August 2025 wieder an. Waren es im Juli dieses Jahres noch 4,6 Personen pro Tag, waren es im August 5,2 und im September bereits 9,4. Im Oktober sind es rund neun Menschen pro Tag.
Eine Notunterkunft in Bremgarten
Der Anstieg schlägt sich auch in der steigenden Auslastung der Notunterkünfte im Kanton nieder (derzeit 59 Prozent). Deshalb plant der KSD die Eröffnung einer weiteren unterirdischen Unterkunft im Januar 2026.
Die Geschützte Sanitätsstelle Bremgarten diente dem SEM von September 2024 bis Januar 2025 als temporäre Bundesasylunterkunft. Nun beabsichtigt der KSD in Absprache mit dem Stadtrat Bremgarten dort ab Januar 2026 die Unterbringung von Familien. Die schulpflichtigen Kinder werden den Einschulungsvorbereitungskurs in Wettingen besuchen. Die Betreuung erfolgt rund um die Uhr und wird von der Convalere AG sichergestellt.
Auswirkungen auf Birmenstorf
Das hat Auswirkungen auf die Notunterkunft in Birmenstorf. Diese hatte der KSD am 6. März 2023 als Männerunterkunft eröffnet. Nachdem gegen Ende des Jahres 2023 besonders viele Familien untergebracht werden mussten, hat der KSD die Notunterkunft in Birmenstorf in eine Familienunterkunft umgewandelt.
Nun hat der KSD entschieden, wegen des aktuellen Platzbedarfs die Zivilschutzanlage in Birmenstorf wieder für die Unterbringung von Männern zu verwenden. Die Änderung erfolgt in Absprache mit dem Gemeinderat Birmenstorf und per sofort. Wie bei der Notunterkunft Bremgarten wird auch in Birmenstorf neu die Convalere AG ab 1. Januar 2026 die Betreuung der untergebrachten Personen sicherstellen.
Schulcontainer ist überflüssig
Auf Nachfrage erklärt der zuständige Birmenstorfer Gemeinderat Fabian Egger, dass die Gemeinde Birmenstorf bereits in einer ersten Phase gute Erfahrungen mit jungen Männern, die damals der unterirdischen Zivilschutzanlage in Birmenstorf zugeteilt worden seien, gemacht habe. «Im Dorf hat man sich relativ gut an die Situation gewöhnt», so der Gemeinderat. Wegen des Belegungswechsel in der Zivilschutzanlage Birmenstorf seien beim Gemeinderat bislang jedenfalls keine Rückmeldungen eingegangen. Bauliche Anpassungen hat der Kanton bereits vorgenommen. Egger: «Einen Schulcontainer braucht es in Birmenstorf nun nicht mehr.» (hhs)