«Wir wollen das bestehende Fundament ergänzen»
15.07.2025 Sport, FussballFussball, 3. Liga, Gruppe 2: Stephan Zlotorowicz ist neuer Cheftrainer beim FC Mellingen. Der «Reussbote» stellt ihn im Interview vor
Der FC Mellingen verpflichtet Stephan Zlotorowicz als Nachfolger von Thomas Aegerter und Philipp Oppenländer. Der 51-Jährige hat bei ...
Fussball, 3. Liga, Gruppe 2: Stephan Zlotorowicz ist neuer Cheftrainer beim FC Mellingen. Der «Reussbote» stellt ihn im Interview vor
Der FC Mellingen verpflichtet Stephan Zlotorowicz als Nachfolger von Thomas Aegerter und Philipp Oppenländer. Der 51-Jährige hat bei den Löwen einen Einjahresvertrag unterzeichnet.
◆ Stephan Zlotorowicz, woher kommen Sie als Trainer?
Zuletzt war ich zwei Jahre beim FC Brugg in der ersten Mannschaft tätig, zuerst als Assistenz- und anschliessend als Haupttrainer. Davor sechs Jahre in der 1. Mannschaft beim FC Turgi. Vorher konnte ich erste Trainererfahrungen im Junioren- und Seniorenbereich sammeln. Seit Dezember habe ich eine Pause gemacht und bin nun wieder voller Tatendrang.
◆ Wo wohnen Sie?
In Untersiggenthal, zusammen mit meiner Partnerin und unserem Hund.
◆ Wie kam der Kontakt mit dem FC Mellingen zustande?
Als die beiden bisherigen Trainer hier ihren Rücktritt gaben, machten sich die Mellinger auf die Suche und irgendwann ist offenbar mein Name gefallen. Es gab dann ein Gespräch, ein längeres und sehr gutes Gespräch, und irgendwie hat alles zusammengepasst, sowohl von der Sympathie her, von den Werten und auch von den Ideen. Was sich der FC Mellingen vorstellt, deckt sich sehr gut mit meiner Philosophie.
◆ Gibt es eine explizite Zielvorgabe?
Das Ziel ist es, auf einem bestehenden Fundament von erfahrenen Spielern eigene, junge nachzuziehen, um so mittelfristig an der Spitze der 3. Liga oder vielleicht sogar in der 2. Liga spielen zu können.
◆ Aufstieg wäre also ein Thema?
Nicht diese Saison, sondern mittelfristig. Das bestehende Fundament soll wie gesagt ergänzt werden. Die Jungen sollen sich entwickeln können.
◆ Wenn Sie jemandem erzählen müssten, was Stephan Zlotorowicz für ein Trainer ist, was würden Sie sagen?
Ich bin fordernd und fördernd. Ich lege grossen Wert auf Disziplin und Respekt, gleichzeitig soll aber natürlich der Spass nicht zu kurz kommen. Ich bin der Überzeugung, dass sich harte Arbeit immer irgendwann auszahlt. Je mehr man sich einsetzt, ob im Training oder im Match, desto erfolgreicher wird man irgendwann sein.
◆ Haben Sie die Mannschaft in letzter Zeit spielen gesehen?
Ja, ich habe einige Spiele des Teams gesehen, habe mir aber generell sehr viele Spiele angeschaut.
◆ Was ist Ihnen aufgefallen?
Man hat natürlich die Verunsicherung aufgrund der Tabellenlage gesehen, jedoch auch, dass Potenzial vorhanden ist. Generell hatte ich bei vielen Teams den Eindruck, dass alle mit den gleichen Problemen wie Spielermangel, ev. auch Motivationsproblemen und Verletzungen zu kämpfen hatten. Dort möchten wir auch ansetzen, hart arbeiten, Fussball spielen, Spass und Freude dran haben und dies auch nach aussen vermitteln.
◆ Gibt es etwas, was alle, die schon mal bei Ihnen Fussball gespielt haben, von Ihnen kennen?
Ja, ich will keinen FIFA-Playstation-Fussball sehen auf dem Platz. Nein, im Ernst, ich setze auf einfachen, zielstrebigen und zielorientierten Fussball. Natürlich gehören Hacke-Spitze-123 dazu, aber der Fokus muss ganz klar auf den fussballspezifischen Basics liegen.
◆Dann sind Sie also ein Trainer, der mehr auf dem Platz arbeitet als an der Taktiktafel?
Ich mache beides. Natürlich arbeiten wir schon mehr auf dem Platz. Aber ich denke auch, man muss gewisse Abläufe auch bildlich auf der Tafel oder im Videostudium sehen, um sie besser zu verstehen oder es sich besser vorstellen zu können. Aber am Schluss werden die Spiele auf dem Platz entschieden und nicht an der Taktiktafel.
◆Wo, denken Sie, wird der FC Mellingen Ende Saison 25/26 in der Tabelle stehen?
Aufgrund dessen, was ich in den ersten Tagen gesehen habe und weil ich auch immer sehr optimistisch eingestellt bin, sehe ich durchaus das Potenzial, in der oberen Tabellenhälfte mitspielen zu können.
Susanne Loacker