Volleyball, 2. Liga: Künten schlägt Aarau 3 mit 3:1 und beendet die Saison auf Platz 7 der Tabelle, also ohne Barrage-Gefahr
In einem Heimspiel vor vollen Rängen schlug Künten den Tabellenzweiten Aarau klar in vier Sätzen. Das gab Kuchen.
Er wolle nicht ...
Volleyball, 2. Liga: Künten schlägt Aarau 3 mit 3:1 und beendet die Saison auf Platz 7 der Tabelle, also ohne Barrage-Gefahr
In einem Heimspiel vor vollen Rängen schlug Künten den Tabellenzweiten Aarau klar in vier Sätzen. Das gab Kuchen.
Er wolle nicht immer nur Krümel, er wolle den ganzen Kuchen. Das sagte Trainer Tobias Heimgartner seinem Team vor dem letzten Spiel der Saison. Keine unberechtigte Forderung, und auch keine unmögliche: Künten 1 hatte nach einer verknorzten Hinrunde in der Rückrunde mit Ausnahme von einem Spiel immer gepunktet – aber praktisch nie voll. Jetzt sollten noch einmal drei Punkte her. Er würde, versprach Heimgartner, einen Kuchen backen. Den bekämen die Spielerinnen aber nur im Falle eines Sieges. Die Kulisse war perfekt: Sponsoren und Fans füllten die Estrade in der Mehrzweckhalle und machten lautstark Stimmung. Und obwohl Aarau mit seinem zweiten Tabellenrang auf dem Papier Künten, der Nummer 7, gegenüber in der Favoritenrolle war, war für den Trainer klar, dass es nicht unmöglich war, die Gäste zu Hause zu schlagen: «Sie haben starke Services, aber in unserer Halle wenig Platz für einen Anlauf. Ausserdem sind sie mehr Deckenhöhe gewohnt», sagte Heimgartner.
Dass der Trainer mit dieser Einschätzung recht hatte, zeigte sich rasch: War der Beginn des Spiels noch ausgeglichen, konnte sich Künten bald mit einem gemütlichen Vorsprung von acht Punkten absetzen. Zwar konnte Aarau noch aufholen, doch das Heimteam gewann den ersten Satz diskussionslos mit 25:19.
Doch so locker sollte es nicht weitergehen: Der zweite Satz war deutlich umkämpfter. Als Künten 17:12 führte, nahm der Aarauer Trainer sein zweites Time-out, worauf die Gäste kontinuierlich näher kamen. Künten gelang es aber, einen knappen Vorsprung zu verwalten und den zweiten Satz, wenn auch mit 25:23 knapper, heimzuspielen.
Der dritte Satz begann mit klarer Dominanz der Gastgeberinnen. Bald lagen sie 10:4 vorne, und es schien, als könne man bald zum geselligen Teil des Samstags übergehen. Doch Aarau blieb hartnäckig und holte auf. Zwar hatte Künten bis zum Stand von 19:16 immer ein paar Punkte Vorsprung, doch dann warf Aarau noch einmal alles nach vorn und smashte mit dem Mut der Verzweiflung gegen die drohende Dreistatz-Niederlage und kämpfte sich mit einem 25:21-Satzgewinn in einen vierten. Dieser begann zwar mit einem minimen Künter Vorsprung, doch so richtig weg kam die Heimmannschaft nicht.
Zum Schluss wirds doch noch eng
Die Punkte waren umkämpft, zwischenzeitlich übernahm Aarau auch die Führung. Inzwischen hielt es auf der Estrade oben praktisch niemanden mehr auf den Stühlen, alle standen, skandierten und klatschten. Bis zum Stand von 13:13 lieferten sich die beiden Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch dann konnte sich Künten, getragen von den Fans, absetzen und einen kleinen Vorsprung herausspielen. Den gab die Mannschaft bis zum Schluss nicht mehr her und konnte so den vierten und letzten Satz mit 25:21 und damit den Match gewinnen.
Schoggikuchen zur Vorspeise
Nach dem Match gab es also Kuchen – noch vor dem Spaghetti-Plausch mit Sponsoren und Fanclub.
Was hätte Tobias Heimgartner gemacht, wenn sein Team verloren hätte? Der Trainer lacht: «Ich hätte den Kuchen verschenkt. Vielleicht sogar den Gegnerinnen.» Zum Glück ist es so weit nicht gekommen.
Susanne Loacker