Vier Museen machen beim Internationalen Museumstag mit

Der Besuch lohnt in allen vier Museen. Luftaufnahmen, ein seltener Kirchenschatz, regionale Lieblingsobjekte und neue Exponate im Kutschenmuseeum versprechen für Jung und Alt beste kulturelle Unterhaltung.

Am Sonntag 15. Mai öffnen am Internationalen Museumstag schweizweit und in unserer Region Museen ihre Pforten. So auch das Reusspark Museum. Es wurde erst letzten September eröffnet. Für den Museumstag wird aus dem vollen geschöpft. Im 90 Minuten Takt macht René Kessler, Verantwortlicher für kulturelle Anlässe im Reusspark, Führungen. Auf dem Vorplatz des Klosters wird gestartet. Nach einer kurzen Ausführung zur Architektur und der Bauweise geht es weiter ins Kirchenschiff. Hier geht Kessler auf die sakrale Kunst und Gemälde ein. «Ich werde einen Kirchenschatz zeigen, der nur zu besonderen Anlässen gezeigt wird», verrät er.

Katakombenheilige als Höhepunkt
So ist die Katakombenheilige Justa zu sehen. «Ende 17. Jahrhundert befand sich das Gnadenthal in einer finanziellen Notlage», erzählt Kessler. Dank guten Beziehungen zur Schweizer Garde konnte damals die Heilige Justa in die kleine Abtei überführt werden. Dank der Heiligen wurde die kleine Abtei zum Wallfahrtsort und bescherte finanzielle Sicherheit. Nebst spannenden Hintergrundgeschichten vermittelt Kessler Einblicke in den Alltag der Zisterzienser-Nonnen. Zu sehen ist auch das Äbtissinnen-Zimmer. Die Führungen sind auf 30 Personen beschränkt. Die erste startet um 13 Uhr, die letzte beginnt um 16 Uhr. Die Führung ist kostenlos.

Kutschenmuseum: Neue Exponate
Wer die Buchvernissage im Februar in der Zähnteschüür in Oberrohrdorf verpasst hat, kann das am Internationalen Museumstag im Kutschenmuseum in Oberrohrdorf nachholen. Erhältlich ist auch das kurzfristig vergriffene Buch «Pferde, Ochsen und andere Zugtiere». Im neuen Anbau zeigt eine Powerpoint-Präsentation spannende Einblicke über die Landwirtschaft am Rohrdorferberg in vergangenen Zeiten. Inklusive sind auch humorvolle Ausführungen von Co-Autor Toni Merki. Toni Meier, Inhaber Kutschenmuseum, führt zusätzlich die Besucher um 11 und 14 Uhr durch das Kutschenmuseum. Im neuen Anbau wird er neue Exponate zeigen, die er mit viel Aufwand selbst restauriert und aufbereitet hat. Unter anderem sind verschiedene Kummets zu sehen. Neu weist eine Tafel anschaulich auf das Prunkstück der Ausstellung, der Kutsche Victoria grand Duc, hin. Meier hat sie zusammen mit ortsansässigen Firmen vor 30 Jahren während einem Jahr restauriert und danach in der Zähnteschüür als Vierspänner ausgestellt. Der Eintritt ins Kutschenmuseum kostet 10 Franken. Es gibt Thai Food und Grilladen.

Niederrohrdorf: Ortsmuseum
Die Museumskommission hat für den Internationalen Museumstag die Ausstellung angepasst und erweitert. Es gibt für Jung und Alt viel zu entdecken. «In Vitrinen ist der handgeschriebene Nachlass von Josef Villiger zu sehen», sagt Richard Irniger, Mitglied Museumskommission. Der Ehrenbürger Villiger war während 38 Jahren Primarlehrer im Dorf und der bekannteste Freiämter Mundartautor. Zusätzlich werden Lieblingsobjekte von Sammlern und Künstlern aus der Region ausgestellt. Zu sehen sind unter anderem Kugelbahnen in allen Variationen, Lampen, Schiffsmodelle und Eisenskulpturen. Die Ausstellung ist von 13 bis 16 Uhr geöffnet.

Dorfmuseum: neue Flugbilder
Letztes Jahr zeigte das Dorfmuseum und Kulturzentrum Fislisbach am Internationalen Museumstag Fislisbach aus der Vogelperspektive in schwarzweiss. Nun folgt der zweite Teil in Farbe. Die Flugaufnahmen stammen aus dem Fotoarchiv der ETH Zürich und wurden für die Ausstellung aufgearbeitet. Gezeigt werden insgesamt 50 Luftaufnahmen, 23 farbige im Erdgeschoss und 14 farbige Aufnahmen im Obergeschoss aus den Jahren 1970 – 2010. Zusätzlich gibt es im ersten Stock eine Ergänzung zu den im letzten Jahr gezeigten Schwarz-Weiss-Flugbildern aus den Jahren 1966 und 1967. «Das Dorfmuseum hofft auch dieses Jahr auf viele Besucher. «Es gibt Luftaufnahmen, die Teile von Fislisbach zeigen, die nicht so bekannt sind», sagt Romy Studerus, Präsidentin Kulturzentrum.

Debora Gattlen